Rassismus- und antisemitismuskritische
Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse

Kurzfilme der Film Macht Mut Workshops

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Filmplakat Dear Evan Hansen

Dear Evan Hansen

USA 2021

Das Gefühl des Scheiterns ist dem jungen Evan Hansen so vertraut, dass er auch bei harmlosen Begegnungen kaum ein Wort herausbekommt. Sein Schicksal wendet sich, als ein fehlgeleiteter Brief Evan als besten Freund eines toten Mitschülers erscheinen lässt. Endlich hat Evan die Chance, dazuzugehören. Ein Musikfilm über einen jungen Heranwachsenden, dem es an Selbstwertgefühl fehlt und der eine Auseinandersetzung mit Gefühlen der Unsicherheit und der Lähmung durch ständige negative Gedanken ermöglicht.

Genre

Musikfilm, Coming-of-Age, Musical

Klassenstufe

ab 8. Klasse

Altersempfehlung

ab 13 Jahre

Unterrichtsfächer

Ethik, Sozialkunde, Musik, Psychologie, Religion

Themen

Depression im Jugendalter, Einsamkeit, Suizid, suizidale Gefährdung, Mangel an Selbstvertrauen, Soziale Medien, Shitstorm

Kinostart

28.10.2021

Inhalt


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Das Gefühl des Scheiterns ist dem jungen Evan Hansen so vertraut, dass er auch bei harmlosen Begegnungen kaum ein Wort herausbekommt. Evan hat weder Freunde noch Selbstvertrauen. Sein Therapeut gibt ihm den Auftrag, Briefe an sich selbst zu schreiben, die ihn ermutigen sollen. Doch er fühlt sich unsichtbar, einsam und total allein. Nur mithilfe von Antidepressiva bewältigt der Teenager seinen Alltag. Als einer der Briefe, die Evan an sich selbst adressiert hat, dem seltsamen Mitschüler und Einzelgänger Connor in die Hände fällt und sich dieser kurz darauf das Leben nimmt, glauben die trauernden Eltern, Evan sei der einzige und beste Freund ihres Sohnes gewesen. Evan, völlig überfordert damit, das Missverständnis aufzuklären, wird zum Mittelpunkt von Connors Familie und einer von Mitschüler*innen organisierten Gedenk-Initiative für den durch Suizid verstorbenen Connor. Er ist endlich nicht mehr allein, aber verstrickt sich in einem Gespinst gut gemeinter Lügen und Halbwahrheiten.

Umsetzung


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Ein über weite Strecken sehr einfühlsames Musical zum schwer vermittelbaren Thema Depression im Jugendalter. Die Gesangseinlagen transportieren die Gefühle des depressiven und suizidgefährdeten Evan. Sie handeln von Gefühlen der Einsamkeit, des sich nicht dazugehörig Fühlens und der schwierigen Situation eines Menschen, dem es an Urvertrauen fehlt. In der deutschen Fassung des Films wurden die Texte übersetzt. Während die Lieder inhaltlich überzeugen, sind sie musikalisch leider recht gleichförmig. Die Charaktere des Films sind vielschichtig angelegt. Immer wieder kehrt die Handlung in Rückblenden und veränderten Traumsequenzen zum Tiefpunkt der Erkrankung des jungen Mannes zurück, als dieser sich in seiner Verzweiflung das Leben nehmen wollte. Wird diese Episode zu Anfang des Films noch als „Unfall“ erzählt und bezeichnet, wandelt sich die Erinnerung zunächst in einen tröstlichen Traum, bis der junge Evan lernt, sich selbst einzugestehen, dass er so verzweifelt war, dass er sein Leben beenden wollte. Der Suizid des Mitschülers wird nicht visualisiert.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Der Film ermöglicht eine Auseinandersetzung mit extremen Gefühlen der Unsicherheit und Lähmung durch ständige negative Gedanken. Viele junge Menschen haben große Schwierigkeiten, sich so zu akzeptieren, wie sie sind und leiden unter diesen Gefühlen. Der junge Evan bietet hier hohes Identifikationspotential. Suizid im Jugendalter ist ein relevantes Thema. Der Film sollte daher nicht ohne gemeinsame Reflektion mit der Lehrkraft gesichtet werden. Depressive Jugendliche sollten, um negative Effekte oder gar Nachahmungseffekte zu verhindern, den Film eher nicht sehen. Über diese Themen hinaus ermöglicht der Film eine kritische Auseinandersetzung mit den Sozialen Medien und einer erbarmungslosen Internetkultur (Sensationslust, Bloßstellung, Shitstorm). Auch setzt „Dear Evan Hansen“ einen Akzent in Bezug auf Chancengleichheit und gesellschaftliche Unterschiede von Familien mit eher geringem Einkommen im Vergleich zur Lebensrealität relativ wohlhabender Familien. Der Film bietet die Möglichkeit, sich mit dem Genre Musical zu beschäftigen. Die Einbindung der Gesangseinlagen im Film erscheint im Fall von „Dear Evan Hansen“ gut geglückt. Hier kann untersucht werden, wie die Sequenzen in dieser Inszenierung angelegt werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Gabriele Blome, 02.11.2021, letzte Aktualisierung: 02.11.2021

Regie

Stephen Chobosky

Buch

Steven Levenson, Steven Levenson

Darsteller*innen

Ben Platt, Julianne Moore, Kaitlyn Dever u. a.

Länge

137 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, englische Originalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

FBW

Prädikat "besonders wertvoll"

Verleih

Universal Pictures Germany

Festivals

Toronto International Film Festival 2021