Rassismus- und antisemitismuskritische
Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse

Kurzfilme der Film Macht Mut Workshops

Hier finden Sie die Kurzfilme zu den Workshops und die Langfilme für die Kinotage für die 1. bis 6. Klasse. 

Filmplakat Barrikade

Barrikade

Deutschland 2022

Ende 2019 besetzten Klimaaktivist*innen den Dannenröder Wald, um dessen Rodung für den Bau einer Autobahntrasse zu verhindern. Im Alleingang ohne Team begleitete Regisseur David Klammer die Aktion und erzeugte dabei Intensität durch eine erstaunliche Nähe zu den Menschen. Der Dokumentarfilm wirft Fragen über Moral und Gesetz auf und zeigt, was es bedeutet, in letzter Konsequenz für die eigene Überzeugung einzustehen und Verantwortung zu übernehmen.

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Politik, Sozialkunde, Erdkunde, Kunst, Ethik, Religion

Themen

Aktivismus, Klimawandel, Idealismus, Demokratie, ziviler Ungehorsam, Moral, Gesetz, Wirtschaft, Individuum (und Gesellschaft), Widerstand, Polizei, Heimat

Kinostart

02.02.2023

Inhalt


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Im Herbst 2019 besetzten Klimaaktivist*innen den Dannenröder Wald in Hessen, um dessen Rodung für den Bau einer Autobahntrasse der A49 zu verhindern. Sie bildeten enge, autonome Lebensgemeinschaften, was für den Zusammenhalt im Widerstand gegen diese politische Entscheidung essentiell war. Denn immer wieder räumte die Polizei die Dörfer der Aktivist*innen, die sich daraufhin in Baumhaussiedlungen neu gruppierten. Mit einer spirituell anmutenden Kultur der Naturverbundenheit und dem kreativen Ausdruck in aktivistischer Kunst und Musik im Kollektiv gelang es ihnen, fast drei Monate im Wald zu verharren, bis im Dezember schließlich das letzte Baumhaus geräumt und zerstört wurde. Hierfür opferten die Aktivist*innen aus Leidenschaft und Überzeugung viel Zeit und Energie und riskierten Strafen. Denn der Konflikt mit der Staatsgewalt fordert die Definition eines friedlichen Protestes immer wieder heraus.

Umsetzung


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Trotz der Anonymität – die Aktivist*innen treten im Film namenlos und oft maskiert auf – erzeugt Regisseur David Klammer, der den Film im Alleingang ohne Team drehte, eine große Nähe zu seinen Protagonist*innen, sowohl individuell als auch in der Gruppe. Vom Errichten der Baumhäuser über die Organisation des gemeinschaftlichen Lebens bis hin zu den Auseinandersetzungen mit der Polizei: Die Zuschauenden sind quasi Teil des Geschehens. Die Leidenschaft der jungen wie älteren Aktiven wird spür- und nachvollziehbar, da der Film den Menschen nahe genug kommt, um zu vermitteln, was sie antreibt. Mit ihren kreativen Aktionen, der Sprache des Aktivismus und dem Musizieren gestalten die Aktivist*innen die Form des Films mit und verleihen ihm eine melancholische, politische Poesie. In anderen Momenten verstärken pompöse Filmmusik, Drohnenaufnahmen und bewusste Inszenierung die Dramatik des Konflikts.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Ähnlich der Proteste an den Braunkohletagebauen ging es bei der Besetzung des „Danni“ einerseits um den Schutz des Lebensraumes vor Ort, andererseits um die weitreichende Symbolkraft dieser Aktionen. Der Film selbst positioniert sich eindeutig auf Seiten der Aktivist*innen, fordert ein gesellschaftliches Umdenken und kann somit selbst als ein Stück Aktivismus gewertet werden. Dass das Streben nach ewigem Wirtschaftswachstum und konsequenter Klimaschutz im Konflikt stehen, wird durch die unmittelbare Form des Dokumentarfilms sehr eindrucksvoll deutlich. Wie wirkt der Film in seiner künstlerischen Gestaltung auf die Schüler*innen und wäre diese Wirkung anders, wenn der Filmemacher etwa mit Mitteln wie der Off-Erzählung oder ohne Momente erhöhter Stilisierung gearbeitet hätte? Mit der gezeigten Kreativität als Inspiration können sich die Schüler*innen überlegen, an welchen Projekten, Initiativen und Aktionen sie sich beteiligen würden, um selbst Verantwortung zu übernehmen. Sie können außerdem darüber reflektieren, wie sich der Konflikt zwischen Moral und Gesetz darstellt. Werden Gründe für den zivilen Ungehorsam der Aktivist*innen nachvollziehbar?

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Timo Klabunde, 31.01.2023, letzte Aktualisierung: 01.02.2023

Regie

David Klammer

Buch

David Klammer

Länge

83 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung

Format

digital, Farbe

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

UCM.One

Festivals

(Auswahl 2022) Snowdance Filmfestival: Best Documentar;, NaturVision Filmfestival: Filmpreis UMDENKEN; Auroville Filmfestival; Hofer Filmtage; Kasseler Dokfest; Eco Filmfestival Portland, USA; Peleponnisos Filmfestival Griechenland; Transitions Filmfestival Australien