Inhalt

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Harold lebt in einem Buch, in dem er mit einem lila Stück Malkreide alles erschaffen kann, was ihm vorschwebt. Im Erwachsenenalter richtet sich seine Neugier auf die Frage: „Wer hat mich gezeichnet?” Also bricht er zusammen mit Moose, der im Buch ein Elch ist und draußen ein Mensch, in die Welt jenseits der Buchdeckel auf, um seinen Schöpfer Crockett Johnson zu finden. Die Suche verläuft holprig, weil die Buchfiguren den realen Gegebenheiten mit kindlicher Naivität begegnen und ein ums andere Mal Chaos stiften. Letzteres verursacht auch das Stachelschwein Porcupine, das außerhalb der Buchseiten als Frau erscheint und seine Freunde sucht. Nach einem Unfall kommen Harold und Moose vorübergehend bei Terry und ihrem Sohn Mel unter. Unterdessen durchschaut der hoffnungslos in Terry verliebte Fantasy-Autor Gary Harolds literarische Herkunft.

Umsetzung

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Vor allem in den USA gilt das 1955 veröffentlichte Kinderbuch „Harold and the Purple Crayon” (dt.: „Ich mach mir meine eigene Welt”) von Crockett Johnson als Klassiker, der mit ästhetischer Eleganz besticht. Die klaren Linien der Buchillustrationen überträgt Regisseur Carlos Saldanha bruchlos in die erste Filmadaption des Bestsellers, die als Fantasy-Komödie mit Animationselementen daherkommt. Die Klarheit betrifft sowohl die aufgeräumten Bilder als auch die digitalen Effekte und die Figurenzeichnung. Der in der Vorlage vierjährige Harold ist nun zwar äußerlich erwachsen, innerlich aber immer noch ein Kind, worauf einige „Fish out of Water”-Gags fußen. Mit der eingängigen Botschaft rund um Hilfsbereitschaft wirkt der Film wie eine klassische Weihnachtsgeschichte, die im Sommer spielt. Die stilistische Umsetzung setzt auf Primärfarben, Bildwitze und Slapsticksequenzen.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit

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Die Kinderbuchadaption ermöglicht eine niedrigschwellige Heranführung an das Thema Filmästhetik. Der Wechsel von den vorlagengetreuen 2D-Strichzeichnungen des Auftakts in die dritte Dimension bietet ebenso Stoff für eine Analyse wie eine dreiteilige Parallelmontage und das Finale mit Western- und Superhelden-Motiven. Auffällig ist die Farbgestaltung mit Violett als Leitfarbe. Wie prägen die diese Bilder die positive Grundstimmung? Der selbstreferenzielle Plot bietet ein Gespräch zum Geschichtenerzählen an. Harold sucht den Autor, der ihn erfunden hat, und nimmt die Welt in literarischen Kategorien wahr, z. B. wenn er eine Lautsprecherstimme als „Erzähler” interpretiert. Gespiegelt wird die Wechselwirkung zwischen Realität und Fiktion im Autor Gary, der Terry als Kriegerkönigin fiktionalisiert und erklärt: „Der Trick liegt im Vorstellen.” Eine Figurenanalyse kann sich auf Mel konzentrieren, der um seinen Vater trauert, in der Schule gemobbt wird und einen imaginären Freund zum Leben erweckt.

Veranstaltungen

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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Christian Horn, 26.07.2024, letzte Aktualisierung: 15.08.2024