Kurzfilme der Film Macht Mut Workshops
Hier finden Sie die Kurzfilme zu den Workshops und die Langfilme für die Kinotage für die 1. bis 6. Klasse. 2023 wird hier auch der Langfilm für den Kinotag für Klasse 5 & 6 ergänzt.
Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen
"Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen" ist ein bemerkenswerter Dokumentarfilm, der das Zusammenleben von sechs christlichen Konfessionen in der Grabeskirche in Jerusalem schildert. Regisseur Schomerus entfaltet behutsam den jahrhundertealten Konflikt zwischen den Glaubensgemeinschaften mit eindrucksvollem Feingefühl für eine angemessene Bild- und Tonsprache. Ein aufschlussreiches und nachdenklich stimmendes Filmdokument.
Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen
Dokumentarfilm
ab 8. Klasse
ab 13 Jahre
Religion/Ethik, Sozialkunde, Geschichte
Religion/Religiosität, Toleranz, Individuum und Gesellschaft, Geschichte
25.03.2010
Inhalt
In der anno 325 errichteten Grabeskirche in Jerusalem teilen sich sechs christliche Konfessionen das Hausrecht: griechisch-orthodoxe Christen, römisch-lateinische Franziskaner, syrische Christen, armenische Christen, äthiopische Abessinier und ägyptische Kopten. Der seit der osmanischen Zeit bestehende Verhaltenskodex ermöglicht eine Verständigung, bewirkt aber nicht immer ein Verständnis für die anderen Glaubensgemeinschaften. Vielmehr wachen die Geistlichen hartnäckig über die ihnen zugeteilten zeitlichen und räumlichen Anteile.
Umsetzung
Regisseur Hajo Schomerus ist eine aufschlussreiche Dokumentation der heiligsten christlichen Stätte gelungen. Insbesondere die Bildsprache ist beeindruckend: einerseits befindet sich die Kamera mitten im dichten Gedränge von Pilgern und Touristen, andererseits fotografiert sie in ruhigen Einstellungen die Innenräume der Kirche und die darin lebenden Geistlichen. Schomerus beobachtet traditionelle Rituale, wobei er stets eine angemessene Nähe, respektive Distanz wählt. Schomerus lässt die Bilder für sich sprechen, wählt lange Einstellungen und provoziert den Zuschauer zum Nachdenken. Auch der Verzicht auf einen Voice-over-Kommentar ist diesem Anliegen zuträglich. Die Montage von Interviews, Prozessionen, Zeremonien und Liturgien spiegelt das menschliche Mit- und Gegeneinander präzise wieder. Zudem wird auf der Tonspur ein Wechselspiel von geräuschstarken Gesängen und Gebeten sowie eindringlichen Momenten der Stille entfaltet.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
In Schomerus Film wird ein heiliger Ort zum emotionalen Brennpunkt religiöser Leidenschaft. Neben sozialen Fragen bezüglich des Mit-, respektive Gegeneinanders lassen sich religionsgeschichtliche Aspekte erörtern. Insbesondere die Konflikte zwischen unterschiedlichen Religionen und Konfessionen sowie die individuelle Auslegung heiliger Schriften einerseits und Reglementierungen andererseits kann interessante Anknüpfungspunkte bieten. Zudem bietet sich der Film als Grundlage für ein Gespräch mit Schülern über die ihnen bekannten Formen dokumentarischen Arbeitens an.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
Hajo Schomerus
Hajo Schomerus
Mitwirkende: Vater Afrayem Elorashalimy (Äthiopischer Mönch), Bruder Jayaseelan (Indischer Franziskaner Mönch), Vater Samuel Aghoyan (Armenischer Mönch), Abuna Gebreselassie Tesfa (Ägyptischer Mönch), Patriarch Theophilos III. (Griechischer Mönch), Pater Robert Jauch (Franziskaner aus d. Rheinland), Wajeeh Y. Nusseibeh (Muslimischer Türwächter), Abdilkadr Joudeh (Muslimischer Schlüsselhalter)
89 Min
Originalfassung mit deutschen Untertiteln
35mm
ohne Altersbeschränkung
Prädikat „besonders wertvoll“
X-Verleih