Rassismus- und antisemitismuskritische
Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse

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Filmplakat zu "In einer besseren Welt"

In einer besseren Welt

Dänemark, Schweden 2010

Vergeltung oder Vergebung? Gewalt still ertragen oder Grenzen setzen? Anhand mehrerer Situationen wirft Susanne Bier in ihrem preisgekrönten Film diese Fragen auf und verstrickt ihre Protagonisten/innen in Gewissenskonflikte. Einfache Lösungen gibt es dabei nicht – und diese Ambivalenz macht das Drama überaus geeignet für den Ethik- oder Religionsunterricht.

Originaltitel

Hævnen

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 9. Klasse

Altersempfehlung

ab 14 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Religion/Ethik, Kunst

Themen

Gewalt, Rache, Vergebung, Idealismus, Werte

Kinostart

17.03.2011

Inhalt


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In der neuen Schule wird der zwölfjährige Christian schon am ersten Tag Zeuge, wie der schüchterne Elias von seinen Klassenkameraden gedemütigt wird. Als sich die Anfeindungen kurz darauf zu wiederholen scheinen, greift er ein. Mit einer Luftpumpe verprügelt er den Anführer der Gruppe brutal und bedroht ihn mit einem Messer. Der Vorfall schweißt die beiden Außenseiter zusammen. Elias' Vater Anton, der als Arzt in einem afrikanischen Flüchtlingslager arbeitet und nur selten in Dänemark ist, verabscheut diese Reaktion auf erlittene Gewalt und sieht darin vielmehr die Hilflosigkeit eines Menschen. Als auch er bei einem geringfügigen Streit angegriffen wird und sich nicht wehrt, beschließen Christian und Elias, sich stellvertretend für ihn zu rächen. Während sie ihren Plan vorbereiten, gerät Anton auch in Afrika in einen Gewissenskonflikt. Ein sadistischer lokaler Warlord ist verletzt und braucht seine Hilfe.

Umsetzung


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Rache" lautet die wörtliche Übersetzung des dänischen Originaltitels Hævnen, der sich damit umso deutlicher auf den Gewaltaspekt als auf das Versprechen von Hoffnung konzentriert. Susanne Bier verstrickt ihre Protagonisten/innen in Gewissenskonflikte, die keine eindeutige Lösung zulassen und unbequeme Gefühle wecken. Vor allem Elias' Vater Anton muss diese austragen. Er wird sowohl in Afrika als auch in Dänemark mit Gewalt und dem Wunsch nach Vergeltung konfrontiert; nirgends jedoch greifen seine Argumente für Gewaltverzicht und Vergebung zunächst. Stimmig fängt die Kamera die Gefühlslage der Figuren in zahlreichen Nahaufnahmen ein oder sucht in beeindruckenden Landschaftsaufnahmen nach Entsprechungen. Dem strengen Dogma-Stil folgt Susanne Bier nicht mehr, die Nähe zu ihren Figuren aber hat sie beibehalten.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Insbesondere im Ethik- oder Religionsunterricht lassen sich zahlreiche Fragen des Films aufgreifen und vertiefen. Je jünger die Schüler/innen sind, desto eher rücken Christian und Elias als Identifikationsfiguren in den Mittelpunkt. Gerade Christians Gewaltbereitschaft ist dabei durchaus erschreckend. Begründet wird sie jedoch mit nachvollziehbaren Gefühlen. Seit dem Tod seiner Mutter und durch die ständige Abwesenheit seines Vaters fühlt er sich allein gelassen. Seine Wut entsteht aus Verlustangst. Für ältere Schüler/innen hingegen bietet der idealistische Anton gute Ausgangspunkte für eine Diskussion, weil er trotz gutem Willen die Grenzen seiner Überzeugung erkennt und selbst Fehler macht. Dass die Ursache von Gewalt nur im Falle des sadistischen Warlords plakativ wirkt, ist eine weitere Stärke des Dramas. Die Motive oder Verhaltensweisen aller anderen Figuren sind weitaus komplexer. Weil „In einer besseren Welt" zudem in vielen Aspekten offen bleibt, regt er zusätzlich zur Auseinandersetzung an.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Stefan Stiletto, 21.01.2011, letzte Aktualisierung: 05.10.2016

Regie

Susanne Bier

Buch

Anders Thomas Jensen

Darsteller*innen

Mikael Persbrandt, Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen, William Jøhnk Juels Nielsen, Markus Rygaard u.a.

Länge

113 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

35mm, Farbe

FSK

ab 12 Jahre

FBW

Prädikat „besonders wertvoll“

Verleih

Universum Film

Festivals

Internationale Filmfestspiele Rom 2010: Marc' Aurelio Grand Jury Award, Marc' Aurelio Publikumspreis; Sevilla Festival de Cine 2010: Beste Regie, bestes Drehbuch; Golden Globe 2011 für den besten ausländischen Film