Kurzfilme der Film Macht Mut Workshops
Hier finden Sie die Kurzfilme zu den Workshops und die Langfilme für die Kinotage für die 1. bis 6. Klasse.
Barbara
In Petzold-typischer Weise erzähltes, wenn auch weniger unversöhnlich begegnendes Drama über die Titelfigur, eine Kinderärztin, die nach einem Ausreiseantrag Anfang der 1980er Jahre in ein Provinzkrankenhaus im Norden der DDR versetzt wird. Nichts scheint sie mehr im Land zu halten, längst bereitet sie mit ihrem Geliebten aus Westdeutschland die Flucht vor, als sie durch die Begegnung mit dem neuen Chef André Gewissheiten über sich, ihre Pläne und ihre Liebe zu verlieren beginnt
Barbara
Drama
ab 9. Klasse
ab 14 Jahre
Geschichte, Sozialkunde, Politische Bildung, Religion, Ethik
(Deutsche) Geschichte, Individuum (und Gesellschaft), Liebe, Flucht, Freiheit, Verantwortung, Pflicht, Solidarität, Vertrauen, DDR
08.03.2012
Inhalt
DDR, Sommer 1980. Nachdem sie einen Ausreiseantrag gestellt hat, wird die Kinderärztin Barbara von der Berliner Charité in ein Kinderkrankenhaus in der mecklenburgischen Provinz strafversetzt. Nichts scheint sie mehr im Land zu halten, sie fühlt sich wie auf der Durchreise. Längst bereitet ihr Geliebter, ein Außenhandelsmitarbeiter aus Westdeutschland, die Flucht über die Ostsee vor. Von der Stasi überwacht begegnet die Ärztin ihren neuen Kollegen, allen voran ihrem Chef André, entsprechend argwöhnisch und distanziert. Dieser erweist sich jedoch als zuvorkommend und hilfsbereit, als Barbara einer jungen Patientin, der Ausreißerin Stella, beiseite steht, lässt er sie gewähren. Ist der Chefarzt nun auf sie angesetzt oder in sie verliebt? Die Verwirrung von Barbaras Gefühlen nimmt zu; je näher der Tag der Flucht rückt, um so mehr beginnt sie die Gewissheiten über sich, ihre Pläne und ihre Liebe zu verlieren.
Umsetzung
Ruhig erzählte, in sorgsam komponierten Bildern entwickelte und auf ihren Kern reduzierte Geschichte, die sich durch Verzicht auf Dramatisierung des Liebeskonflikts und Romantisierung der Fluchtgeschichte auszeichnet. Dem dienen unter anderem die realistisch anmutende, aufs Wesentliche konzentrierte Ausstattung ebenso wie die Dramaturgie der nicht entsättigten Farben, vor allem jedoch die Figurenzeichnung. Im Unterschied zum Einfühlungs- und Identifikationskino hält Petzolds filmische Novelle mit ihrer kammerspielartigen Dramaturgie bewusst Abstand sowohl zur emotional unterkühlt wirkenden Titelfigur als auch zu anderen Protagonisten. Auf diese Weise werden individuelle Brüche und Widersprüche innerhalb ihrer Lebensgeschichten reflexiv zugänglich, zugleich erscheint beim Auflösungsversuch des Konflikts das gezeigte Handeln in Freiheit aus Verantwortung universell menschlich.
Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit
Im Vergleich zu Filmen wie Das Leben der Anderen, die ihren Beitrag zur polithistorischen Aufarbeitung leisten, liegt in der Auseinandersetzung dieses Films eine Konzentration auf die kontrastierende Erzählweise nahe, um ihn für Jugendliche anschlussfähig machen. Auf der Handlungsebene dürfte das anfangs weniger über die Erwachsenen-Liebeserzählung funktionieren, viel mehr bietet sich dazu eine Erarbeitung des zunächst eher beiläufig erscheinenden Erzählstrangs der Beziehung zwischen Barbara und der jugendlichen Rebellin Stella einschließlich der finalen Wendung an. Aus der unsentimental erzählten Geschichte lässt sich die zentrale Bedeutung der Verteidigung von Individualität und Menschlichkeit unter den schikanösen Herrschaftsbedingungen des Stasi-Staats erschließen, die im Film atmosphärisch als Chiffre angedeutet werden, letztlich aber vom Vorwissen und der Phantasie des Zuschauers inhaltlich ausgefüllt werden wollen.
Veranstaltungen
Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.
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Christian Petzold
Christian Petzold
Nina Hoss, Ronald Zehrfeld, Rainer Bock, Christina Hecke, Jasna Fritzi Bauer u. a.
108 Min
deutsche Fassung
35mm, Farbe
ab 6 Jahre
Piffl Medien
62.Berlinale (Wettbewerb), Silberner Bär (Beste Regie)
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