Rassismus- und antisemitismuskritische
Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse

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Filmplakat Ein griechischer Sommer

Ein griechischer Sommer

Griechenland/Frankreich 2011

Auf einer kleinen Insel im Mittelmeer lebt der 14-jährige Yannis mit seinem Vater mehr schlecht als recht von Fischerei und Ziegenkäseherstellung. Als Yannis auf dem Schiff eines Schwarzhändlers einen jungen, verwahrlosten Pelikan entdeckt, kauft er den Vogel ab. Der Vogel wächst heran und folgt Yannis wie ein kleiner Hund. I

Originaltitel

Ein griechischer Sommer

Genre

Literaturverfilmung, Jugendfilm

Klassenstufe

ab 7. Klasse

Altersempfehlung

ab 12 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Geografie, Religion / Ethik

Themen

Familie, Identität, Erwachsenwerden, Natur, Tiere, Tod

Kinostart

11.10.2012

Inhalt


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Auf einer kleinen Insel im Mittelmeer lebt der 14-jährige Yannis mit seinem Vater mehr schlecht als recht von Fischerei und Ziegenkäseherstellung. Seit dem Tod der Mutter ist das Verhältnis der beiden angespannt und Yannis sucht oft Trost bei den Mönchen, denen er im Kloster der Insel gelegentlich bei der Arbeit hilft. Als Yannis auf dem Schiff eines Schwarzhändlers einen jungen, verwahrlosten Pelikan entdeckt, kauft er den Vogel ab und zahlt mit einem Kreuz, das ihm seine Mutter geschenkt hatte. Dass sein Vater das Geschäft nicht gutheißen wird, ist klar, deshalb versteckt Yannis den Vogel im Ziegenstall. Der Vogel wächst heran und folgt Yannis wie ein kleiner Hund. In der Gaststätte am Hafen sieht man diese Freundschaft gern, denn sie zieht Touristen an und spricht sich herum. Die Nichte des Bistro-Besitzers zeigt Yannis, wie er mit Nicostratos, zu Geld kommen kann und für kurzfristig sieht die Zukunft rosig aus. Doch dann entdeckt der Vater den Vogel und erfährt den Preis, den Yannis gezahlt hat. Er ist zornig und tief verletzt, und so versucht er, den Vogel zu verscheuchen. Als er eines Tages allein im Hafen herumläuft, erleidet er einen schweren Unfall. Der Verlust des Vogels macht Yannis krank – er ahnt nicht, dass sein Vater keine Mühe scheut, um Nicostratos zu retten.

Umsetzung


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Die sommerliche Kulisse des Films täuscht nicht über die Schwierigkeiten von Yannis und seinem Vater hinweg, die nur mit Mühe ihr Leben bewältigen. Ohne Yannis Mitarbeit kämen sie kaum über die Runden. Die Attraktion „Nicostratos“ ist nicht nur für Yannis, sondern für das ganze Dorf deshalb ein Glücksfall. Leider verspielen die wunderbaren Landschaftsaufnahmen mit dem tiefblauen Meer und dem feinen, weißen Sand die Härte des Lebens ein wenig. Die Arbeit mit Klischees setzt sich in der Vater-Sohn-Beziehung fort, die durch das mürrische Gebaren des Vaters einerseits und der naiven, noch recht kindlichen Lebensfreude des Jungen andererseits geprägt ist. Erzählerisch kann man Ein griechischer Sommer deshalb als klassischen Jugendfilm sehen, der den Konflikt dramatisiert, ohne ihn emotional auf die Spitze zu treiben. Die Schauspieler tragen dieser Absicht Rechnung und das versöhnliche Ende setzt den richtigen Schlusspunkt.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Die Mischung aus Drama und Komödie erlaubt eine breite Betrachtung der Thematik. Sowohl der Vater-Sohn-Konflikt, als auch die Beziehung des Jungen zu „seinem“ Pelikan können im Deutschunterricht sehr gut thematisiert werden. Methodisch bieten sich Figurenanalysen und Beziehungsanalysen an. Aber auch der Hintergrund der Handlung, das Leben auf der griechischen Insel, ist es wert, näher unter die Lupe genommen zu werden. Hier gibt es sogar Anknüpfungspunkte für den Sachunterricht in Geografie und Gesellschaftskunde, denn die derzeitige Diskussion um Griechenland kann mit dem dargestellten harten Lebensalltag durchaus verbunden und diskutiert werden. Außerdem bietet eine kritische Betrachtung der Vereinfachungen in der Rahmenhandlung, die die Hauptkonflikte des Filmes begleitet, im Unterricht Stoff für medienkritische Betrachtungen. Vereinfachungen und Klischees, die man in der Rahmenhandlung sehr gut entdecken kann, können außerdem in einer medienkritischen Betrachtung des Filmes herausgearbeitet werden.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Rotraut Greune, 04.09.2012, letzte Aktualisierung: 04.10.2016

Regie

Olivier Horlait

Buch

Eric Boisset, Olivier Horlait nach dem Jugendbuch „Nicostratos“ von Eric Boisset

Darsteller*innen

Emir Kusturica, Thibault Le Guellec, François-Xavier Demaison, Jade-Rose Parker, Gennadios Patsis, Valériane de Villeneuve

Länge

95 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, Original mit dt. Untertiteln

Format

35mm, digital

FSK

ab 6 Jahre

Verleih

Neue Visionen

Festivals

Kinderfilmfest München 2011, Schlingel Chemnitz 2011