Rassismus- und antisemitismuskritische
Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse

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Filmplakat Hannas Reise

Hannas Reise

Deutschland, Israel 2013

Hanna träumt von der großen Karriere und will nach dem BWL-Studium in einer Unternehmensberatung durchstarten. Doch zum Assessment Center wird nur eingeladen, wer auch soziales Engagement nachweisen kann. Hanna versucht ihrer Mutter, die Leiterin von „Aktion Friedensdienste“ für Israel ist, ein Zeugnis aus den Rippen zu leiern, aber bekommt stattdessen einen Praktikumsplatz in einem Behindertendorf in Tel Aviv. Widerwillig reist Hanna nach Israel und eckt mit ihrer direkten, herablassenden Art zunächst überall an. Doch die Menschen, denen sie begegnet lassen sie nicht kalt: die Holocaust-Überlebenden im Altersheim, ihre Behindertengruppe und deren Betreuer Itay. Ebenso charmant wie provokativ gibt er ihr zu verstehen, in welchem Spannungsfeld junge Israelis heute aufwachsen. Als Hanna schließlich über die eigene Familiengeschichte stolpert, beginnt sie zu ahnen, dass die Nazi-Vergangenheit ihrer Großeltern mehr Auswirkungen auf ihr Leben hat, als sie dachte.

Originaltitel

Hannas Reise

Genre

Drama

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Geschichte, Politik, Ethik, Religion, Deutsch

Themen

Israel, Holocaust, Generationenkonflikt, Identität, Vorurteile, Nahost-Konflikt

Kinostart

23.01.2014

Inhalt


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Hanna träumt von der großen Karriere und will nach dem BWL-Studium in einer Unternehmensberatung durchstarten. Doch zum Assessment Center wird nur eingeladen, wer auch soziales Engagement nachweisen kann. Hanna versucht ihrer Mutter, die Leiterin von „Aktion Friedensdienste“ für Israel ist, ein Zeugnis aus den Rippen zu leiern, aber bekommt stattdessen einen Praktikumsplatz in einem Behindertendorf in Tel Aviv. Widerwillig reist Hanna nach Israel und eckt mit ihrer direkten, herablassenden Art zunächst überall an. Doch die Menschen, denen sie begegnet lassen sie nicht kalt: die Holocaust-Überlebenden im Altersheim, ihre Behindertengruppe und deren Betreuer Itay. Ebenso charmant wie provokativ gibt er ihr zu verstehen, in welchem Spannungsfeld junge Israelis heute aufwachsen. Als Hanna schließlich über die eigene Familiengeschichte stolpert, beginnt sie zu ahnen, dass die Nazi-Vergangenheit ihrer Großeltern mehr Auswirkungen auf ihr Leben hat, als sie dachte.

Umsetzung


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Hannas Reise beginnt wie eine konventionelle Komödie, in der eine uneinsichtige Figur sich an anderen reibt und Konflikte mittels Komik im Verlauf des Films aufgelöst werden. Entsprechend kontrastreich und typisiert gerät Hanna als klischeehaft karrierebewusste BWL-Studentin mit ihrer politisch aktiven Hippiemutter und Itay als Stellvertreter der dritten Generation der Holocaust-Opfer aneinander. Die simple Überzeichnung löst sich allerdings bald in einem facettenreichen Plot auf, der keine einfachen Antworten bietet. Immer mehr Aspekte der deutsch-jüdischen Vergangenheit und der israelischen Gegenwart werden thematisiert - veranschaulicht anhand von Generationen-Konflikten, interkulturellen Begegnungen und einer aufkeimenden deutsch-israelischen Liebesbeziehung. Besonders auf der Dialogebene bleibt Komik jedoch ein hervorstechendes Stilmittel: Vor allem in Itays Witzen wird das Ausmaß vergangener sowie gegenwärtiger Traumata seines Volkes deutlich, denen er mit Humor beizukommen versucht.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Hannas Reise ist ein unterhaltsamer Film, geeignet für ältere Schüler/innen, der Anknüpfungspunkte zum Holocaust, zu den deutsch-israelischen Beziehungen und zum Nahost-Konflikt bereithält. Seine große Stärke liegt darin, eine lebensnahe jugendliche Identifikationsfigur zu schaffen, für die die NS-Verbrechen ein abgeschlossenes Kapitel Geschichte darstellen. An ihrem Beispiel  wird aufgezeigt, wie eng die Gegenwart dennoch mit der Vergangenheit verknüpft ist. Die Annahme des historischen Erbes durch Hanna ist von offenen Fragen geprägt und stellt einen Anreiz dar, sich mit sich selbst und der eigenen (Familien-)Geschichte auseinanderzusetzen. Ferner kann diskutiert werden, aus welchen Motiven sich junge Menschen für Freiwilligendienste im Ausland entscheiden. Da manche Themen wie der Nahost-Konflikt im Film nur gestreift werden, empfiehlt es sich außerdem zu recherchieren, vor welchen Herausforderungen ein junger Israeli wie Itay tagtäglich steht.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Marguerite Seidel, 13.12.2013, letzte Aktualisierung: 27.10.2016

Regie

Julia von Heinz

Buch

John Quester u. Julia von Heinz, frei nach Motiven aus Theresa Bäuerleins Roman "Das war der gute Teil des Tages"

Darsteller*innen

Karoline Schuch, Doron Amit, Max Mauff, Lore Richter, Trystan Pütter, Lia König, Suzanne von Borsody u.a.

Länge

100 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung

Format

digital, Farbe

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

Zorro Filmverleih

Festivals

Montreal World Film Festival 2013, Haifa International Film Festival 2013, Hofer Filmtage 2013