Zwischen Schulhof und Kino: Antisemitische Bilder und Motive im Film erkennen
In dieser Fortbildung lernen wir, Antisemitismus in seinen vielfältigen Erscheinungsformen und Bildern zu erkennen.
Antisemitismus im Film wird nur selten erkannt - weil dabei viele bis heute nur an den nationalsozialistischen Propagandafilm denken. Aber der Antisemitismus, der heute in Videos und Filmen kursiert, sei es auf der Leinwand oder zu Hause, tritt wesentlich subtiler in Erscheinung.
In dieser Fortbildung lernen wir anhand von vielen Filmbeispielen, Antisemitismus in seinen vielfältigen Erscheinungsformen und Bildern zu erkennen. Wir werden uns mit Antisemitismus nicht nur als Ressentiment und Vorurteil, sondern auch als Welterklärungsmodell auseinandersetzen. Wir erlernen Grundlagenwissen zu Antisemitismus und wenden es auf unseren Blick auf Filme an.
So werden die Teilnehmenden nicht nur den eigenen Blick auf Antisemitismus und auch auf Film schärfen, sondern auch Denkanstöße für den eigenen antisemitismuskritischen Umgang mit Medien gewinnen.
Zu den Referentinnen
Dr. Lea Wohl von Haselberg ist Film- und Medienwissenschaftlerin und forscht und schreibt zu deutsch-jüdischen Themen und Erinnerungskultur. Sie promovierte in Hamburg und Haifa mit einer Arbeit über jüdische Spielfilmfiguren im westdeutschen Film und Fernsehen. Seit 2017 leitet sie unterschiedliche Forschungsprojekte an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf der Repräsentation jüdischer Themen in bundesrepublikanischen Diskursen, jüdischer Filmgeschichte und (audiovisuellen) Erinnerungskulturen. Sie ist Mitherausgeberin des Magazins Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart und Kuratorin des Jüdischen Filmfestivals Berlin Brandenburg.
Lucy Alejandra Pizaña Pérez studierte Filmkulturerbe im Master an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und Film- und Theaterwissenschaften im Bachelor an der Freien Universität Berlin. Sie arbeitete über die Jahre bei der Organisation und Programmierung von verschiedenen Filmfestivals – unter anderem bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin (Berlinale). Außerdem war sie bei der Organisation von verschiedenen Konferenzen, im Filmvertrieb und bei der DEFA-Stiftung tätig. Zurzeit ist sie akademische Mitarbeiterin bei der Nachwuchsforschungsgruppe “Jüdischer Film - Was ist das?” und promoviert über jüdische Filmfestivals an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF.
Tirza Seene hat ihren B.A. Abschluss in Empirischer Kulturwissenschaft und Judaistik in Tübingen erworben. 2020 hat sie ihr Masterstudium Judaism in Historical Context: Modern Judaism and Holocaust Studies an der Freien Universität Berlin und dem Touro College Berlin abgeschlossen, welches sich durch die Kombination aus historischer Holocaustforschung und Jüdischen Studien auszeichnet. Während des Masters hat sie sich schwerpunktmäßig mit antisemitischen Darstellungsweisen im Film beschäftigt und einen Auslandsaufenthalt an der Tel Aviv University absolviert. Seit Oktober 2020 promoviert sie als akademische Mitarbeiterin bei der Nachwuchsforschungsgruppe »Was ist jüdischer Film?« an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF zu dem Themenkomplex Antisemitismus und Film.
Organisatorische Hinweise
Die Teilnahme an der Fortbildung ist kostenfrei.
Empfohlen für Lehrkräfte der Klassen 1 bis 6, möglich für Lehrkräfte höherer Klassen nach Maßgabe freier Plätze.
Förderung dieser Kompetenzen: Medienkompetenz und Filmanalyse (Medienerfahrungen weitergeben und in kommunikative Prozesse einbringen, Reflexions- und Evaluationskompetenz, Wahrnehmungskompetenz, Mediennutzung im Unterricht, gesellschaftspolitische Reflexion), Methodenkompetenz in der Demokratiebildung.
Empfohlen für diese und weitere Unterrichtsfächer: vorfachlicher Unterricht, Deutsch, Ethik/Lebenskunde, Sachkunde, Kunst, Musik, Fremdsprachen, fächerübergreifender Unterricht, z. B. für Friedenserziehung, Demokratieerziehung