Rassismus- und antisemitismuskritische
Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse

Kurzfilme der Film Macht Mut Workshops

Hier finden Sie die Kurzfilme zu den Workshops und die Langfilme für die Kinotage für die 1. bis 6. Klasse. 2023 wird hier auch der Langfilm für den Kinotag für Klasse 5 & 6 ergänzt.

Filmplakat Final Cut of the Dead

Final Cut of the Dead

Frankreich 2022

In der französischen Neuverfilmung des japanischen Überraschungshits ONE CUT OF THE DEAD von 2017 ringt eine B-Filmcrew beim Dreh eines Zombiefilms mit allerhand Widrigkeiten. Regisseur Michel Hazanavicius liefert mit FINAL CUT OF THE DEAD eine liebevolle Hommage an das Filmemachen im Allgemeinen und den B-Horror vergangener Jahrzehnte im Speziellen. Das Ergebnis ist ein urkomischer Film voller Situationskomik, der mehrere Metaebenen aufmacht.

Originaltitel

Coupé!

Genre

Komödie, Horrorfilm

Klassenstufe

ab 11. Klasse

Altersempfehlung

ab 16 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Französisch, Kunst, Medienkunde

Themen

Filmsprache, Popkultur, Filmgeschichte

Kinostart

16.02.2023

Inhalt


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Die kruden Dreharbeiten für einen Zombiefilm eskalieren vollends, als ein echter Untoter die Filmcrew in einen Überlebenskampf stürzt – was der cholerische und bald wahnsinnige Regisseur begeistert mitfilmt. Nach einer halben Stunde entpuppt sich das wilde Szenario als Kurzfilm im Film, der schlicht „Z“ für „Zombies“ heißt. Dessen Entstehung wird anschließend aufgerollt. Im Auftrag der Produzentin Matsuda soll der leidlich erfolgreiche Rémi das Remake eines japanischen Zombiefilms inszenieren, der ohne Schnitt am Stück gefilmt ist. Frei nach dem Motto, dass seine Filme „schnell, nicht teuer und annehmbar” sind, geht der Regisseur das Wagnis ein. Der Dreh auf einem Industriegelände strapaziert die Nerven des Filmteams dann auch ohne echte Zombies aufs Äußerste. Spontane Umbesetzungen, fehlende Mittel oder das Rückenleiden des Kameramanns zwingen das Team zum aufgeregten Improvisieren. Denn die Kamera läuft!

Umsetzung


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Nach THE ARTIST (F/B/USA 2011) über das Ende der Stummfilmzeit und GODARD MON AMOUR (F/MM 2017) über die Zeit der Nouvelle Vague wendet sich der Franzose Michel Hazanavicius dem B-Horror der 1970er- und 80er-Jahre zu. Die augenzwinkernde Neuverfilmung des japanischen Überraschungshits ONE CUT OF THE DEAD von 2017 hat gleich mehrere Metaebenen. FINAL CUT OF THE DEAD nimmt auf das Verhältnis zum Originalfilm sowie das Subgenre der Zombiefilme Bezug und kommentiert sich als Film über das Filmemachen selbst. Im ersten Drittel, das als halbstündige Plansequenz arrangiert ist, imitiert Hazanavicius mit knalligen Farben und der absichtlich holprigen Umsetzung einschlägige B-Filme. Die folgende Rückschau ist professioneller gefilmt, mit ruhiger Kamera und klassischer Montage. Das finale Drittel vereint schließlich beide Teile in einer witzigen Tour de Force, die das Making-of des eingangs gezeigten Kurzfilms nachreicht und in eine unverhofft emotionale Schlussszene mündet.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Einleitend kann die Ästhetik des vorgeschalteten Kurzfilms mit der konventionellen Inszenierung der Rahmenhandlung verglichen werden. Hazanavicius zitiert in „Z” gängige Klischees sogenannter „Video Nasties“. Grün und blau geschminkte Zombies, grelle Farben, der Synthesizer-Score, Splattereffekte und verwackelte Reißschwenks oder Zooms – der Stil erinnert stark an den comichaften Genreklassiker DAWN OF THE DEAD (USA/I 1978) von George A. Romero. Auch auf den gesellschaftskritischen Gehalt der Zombiemetapher wird verwiesen, wenn der Hauptdarsteller auf der Flucht den „Tod der Konsumgesellschaft!“ fordert. Daran kann ein Gespräch über die Einteilung von Filmen in Genres anknüpfen, wobei wie im vorliegenden Fall Hybridformen möglich sind. Zudem offeriert der Film eine Auseinandersetzung mit der Arbeitsweise bei einer Filmproduktion, wobei ein Abgleich mit den Drehbedingungen des viel günstiger produzierten Originalfilms von Shin'ichirô Ueda einfließen kann. Der dramaturgische Aufbau beider Filme regt eine Reflektion darüber an, wie die nicht chronologische Erzählweise einige „Aha-Momente” im letzten Drittel erzeugt.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Christian Horn, 26.01.2023, letzte Aktualisierung: 01.02.2023

Regie

Michel Hazanavicius

Buch

Michel Hazanavicius

Darsteller*innen

Romain Duris, Bérénice Bejo, Finnegan Oldfield, Simone Hazanavicius, Grégory Gadebois, Jean-Pascal Zadi, Yoshiko Takehara u. a.

Länge

110 Min

Sprachfassung

deutsche Fassung, französische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Format

digital, Farbe

FSK

ab 16 Jahre

Verleih

Weltkino Filmverleih

Festivals

Internationales Filmfestival Cannes 2022