Rassismus- und antisemitismuskritische
Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse

Kurzfilme der Film Macht Mut Workshops

Hier finden Sie die Kurzfilme zu den Workshops und die Langfilme für die Kinotage für die 1. bis 6. Klasse. 2023 wird hier auch der Langfilm für den Kinotag für Klasse 5 & 6 ergänzt.

Filmplakat zu "12 Monate Deutschland"

12 Monate Deutschland

Deutschland, 2010

Ein Dokumentarfilm über vier Jugendliche, die als Austauschschülerinnen und Austauschschüler ein Jahr bei Gastfamilien in unterschiedlich großen Städten und Gemeinden Deutschlands verbringen. Humorvoll und warmherzig porträtiert der Film Jugendliche und Erwachsene im Alltag, ihre Beziehungskonflikte und den „fremden Blick“ auf Vorstellungen und Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft.

Originaltitel

12 Monate Deutschland

Genre

Dokumentarfilm

Klassenstufe

ab 10. Klasse

Altersempfehlung

ab 15 Jahre

Unterrichtsfächer

Deutsch, Sprachunterricht in allen Sprachen, Sozialkunde, Religion/Ethik, Politik

Themen

Erwachsenwerden, Fremde Kulturen, Familie, Sozialisation, Multikulturelle Gesellschaft, Toleranz, Vorurteile

Kinostart

23.09.2010

Inhalt


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Kwasi Gyabaa aus Ghana, Nairika Murphy aus den USA, Eduardo Matheus aus Venezuela und Constanza Gorena Prat aus Chile kommen als Austauschschüler für ein Jahr nach Deutschland, um die deutsche Sprache und die deutsche Kultur (kennen) zu lernen. Ihre Erfahrungen mit den neuen Lebensräumen, den Gastfamilien (die sie alle einmal wechseln), den deutschen Gewohnheiten und Umgangsformen und den Veränderungen, die sie persönlich an sich erleben, werden von Eva Wolf mit sehr viel Einfühlungsvermögen begleitet. Parallel stellt sie die Gastfamilien vor mit ihren Erwartungen an den fremden Besuch, den Enttäuschungen und positiven Erlebnissen vom Tag der Ankunft bis zum Tag des Abschieds.

Umsetzung


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Die Dokumentation lässt den individuellen Persönlichkeiten Raum und Zeit zur Entfaltung. Eva Wolf ist selbst nie im Bild, nur ihre Stimme ist zu hören, wenn sie mit den Jugendlichen oder ihren Gasteltern spricht. Mit ruhiger Kamera sieht sie sich in den Räumen um, die das neue, vorübergehende Zuhause der jungen Menschen sind. Wiederholt fängt sie Bilder der neuen Umgebung aus dem Blickwinkel der Jugendlichen ein: wenn beispielsweise der Großstädter Kwasi von der menschenleeren Straße vor seinem Fenster und seiner immensen Langeweile in dem kleinen Ort, in dem er jetzt wohnt, berichtet, sieht der Zuschauer genau, was er meint. Die subjektiven Eindrücke wirken oft humorvoll, ohne dass eine/r der Beteiligten je bloßgestellt wird. Auch Konfliktstoffe nimmt Eva Wolf genau unter die Lupe und versucht, mit Kamera und Mikrophon den emotionalen Nuancen nachzuspüren, die zu den Beziehungsschwierigkeiten führen. Dabei gelingt es ihr, nahe zu kommen ohne zu nahe zu treten.

Anknüpfungspunkte für die pädagogische Arbeit


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Eva Wolf entfaltet eine spannende Collage von alltäglichen Abläufen in unserer Gesellschaft, vom Umgang miteinander und von den Vorstellungen der Elterngeneration, wie Jugendliche sind oder sein sollten. Ganz nebenher stellt sie dabei auch Fragen nach Eigenständigkeit, und Geborgenheit, Anforderungen und Verständnis. Vor allem emotionale Unterschiede fördert sie dadurch zutage, die den Zuschauer auffordern, eine persönliche Position zu beziehen. Über diese Unterschiede im Denken, Fühlen und Handeln kann anhand des Filmes gesprochen werden – sowohl mit Blick auf die eigene Kultur als auch unter dem Gesichtspunkt des Schüleraustausches. Manche Verhaltensweisen, die der Film zeigt, entsprechen existierenden Vorurteilen – gleichzeitig wird jedoch klar, dass sowohl Verhaltensweisen als auch Vorurteile einen individuellen, gesellschaftlich bedingten Kern haben. Für eine Analyse dieses Aspektes bietet der Film etliche Anhaltspunkte, die den eigenen Standpunkt überprüfen lehren. Außerdem bietet es sich an, die dokumentarische Form zu erörtern. Das Augenmerk kann sich dabei vor allem auf die klare Bildsprache und die – nicht immer geschickt – verschachtelte Montage richten. Auch die Art der Gesprächsführung und des Einbaus von Off-Kommentaren in Ruhephasen des Filmes kann im Unterricht nach dem Film interpretiert werden. Hierfür bietet es sich an, vor der Filmsichtung gruppenweise Arbeitsaufgaben zu verteilen, die die Aufmerksamkeit auf bestimmte Aspekte lenken.

Veranstaltungen


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Wenn Sie Interesse an einer Schulkinoveranstaltung haben, setzen Sie sich bitte mit einem Kino in Ihrer Umgebung in Verbindung. Dort wird man Sie gern beraten. Gern sind wir Ihnen auch bei der Kontaktaufnahme behilflich.

Autor*in: Rotraut Greune, 16.08.2010, letzte Aktualisierung: 28.09.2016

Regie

Eva Wolf

Buch

Eva Wolf

Darsteller*innen

Mitwirkende: Kwasi Gyabaa, Nairika Murphy, Eduardo Matheus, Constanza Gorena Prat sowie ihre Gasteltern und Betreuer/innen

Länge

95 Min

Sprachfassung

deutsche Originalfassung

Format

digital

FSK

ohne Altersbeschränkung

Verleih

Neue Visionen Filmverleih